Valie Djordjevic: Inhalte rechtlich sicher und packend rüberbringen

Valie Djordjevic ist Journalistin, Autorin und Dozentin. Sie ist Mitgründerin und Herausgeberin des Webportals iRights.info und gibt Workshops zu Schreiben im Netz, Social Media und Urheberrecht in der digitalen Welt. Welche beiden Schwerpunkte sie im FCZB unterrichtet, beschreibt sie im Blogbeitrag.

Valie Djordjevic. Journalistin, Autorin, Dozentin. #Expertinnenwissen im FCZB © Dirk Dunkelberg

 

Welche Inhalte vermittelst Du?

Ich unterrichte zwei Module, die erst mal nichts miteinander zu tun zu haben scheinen. Einmal geht es darum, was Inhalteproduzent*innen über das Urheber- und Persönlichkeitsrecht wissen müssen, wenn sie Bilder, Texte, Musik und Videos ins Netz stellen möchten.

Ich arbeite schon seit 15 Jahren zusammen mit anderen Journalist*innen und Anwält*innen am Internet-Magazin iRights.info, wo es genau darum geht.

Zum zweiten unterrichte ich Storytelling. Dabei geht es darum, wie ich meine Geschichte/mein Produkt/meine Dienstleistung möglichst so vorstelle, dass Menschen Lust darauf haben, sich damit auseinanderzusetzen.

Wir sind alle so überschüttet mit Informationen, Bildern, Unterhaltungsangeboten, dass es wichtig ist, wie etwas präsentiert wird. Dabei geht es nicht nur um Schreibstil (aber auch), sondern ebenfalls darum, herauszufinden, was eigentlich meine Aussage ist – und diese dann möglichst packend rüberzubringen.

Warum ist das wichtig?

Urheberrecht/Persönlichkeitsrecht: Wenn man im Netz unterwegs ist, ist man ganz schnell mit Urheberrechten – den eigenen und denen von anderen – konfrontiert. Gleiches gilt für Persönlichkeitsrechte. Veröffentlichungen im Netz sind – wie der Name schon sagt – öffentlich, deshalb muss man sich an die Regeln halten. Diese vermittle ich aus Praxissicht, denn ich bin selbst Journalistin (und nicht Anwältin).

Storytelling: Erfolgreich zu kommunizieren gehört zu den wichtigsten Fähigkeiten, egal in welchem Bereich man arbeitet. Dabei gibt es Tricks und Kniffe, die man lernen kann – damit man das Rad nicht neu erfinden muss. Die Werkzeuge aus dem Storytelling-Werkzeugkasten sorgen dafür, dass Texte interessanter und knackiger werden – und dass die Menschen, für die sie bestimmt sind, auch Lust haben, sie zu lesen.

Welchen Tipp würdest Du einer Freundin geben, die neu ins Thema einsteigt?

Urheberrecht/Persönlichkeitsrecht: Da mache ich doch einfach Werbung in eigener Sache – schaut euch einfach auf iRights.info um, dort findet man eigentlich zu fast allen Fragen auch Antworten. Meine Kolleg*innen und ich versuchen dort die Materie möglichst verständlich und praxisnah zu vermitteln.

Storytelling: Lesen, lesen und aufmerksam lesen. In allen Schreibratgebern ist das eigentlich der wichtigste Tipp. Man kann eigentlich alles von anderen Autor*innen abschauen. Ich selber lese auch gerne Schreibratgeber, wie zum Beispiel „Das Leben und das Schreiben“ von Stephen King oder „Schreiben in Cafés“ von Natalie Goldberg.

Welche aktuellen Trends zeichnen sich ab? Was wird (immer) wichtiger?

Im Urheberrecht ist weiterhin viel Bewegung. Die EU-Urheberrechtsreform, die 2019 verabschiedet wurde, und die Diskussionen um sie herum zeigen das. Es gibt verschiedene Interessen, die dabei aufeinanderprallen: Die der Urheber*innen, der Nutzer*innen, der Verlage und der großen Internetplattformen. Dabei das Gleichgewicht zu finden, ist nicht einfach. Wie das EU-Urheberrecht nun national umgesetzt wird, birgt sicherlich noch einige Überraschungen.

Was das Storytelling angeht – oder vielleicht sage ich besser Geschichten erzählen –, so ist es eine uralte menschliche Fähigkeit, die weiterhin wichtig ist. Wir brauchen Geschichten, um der Welt um uns herum einen Sinn zu geben. Das ist im Internet genauso wie auf dem mittelalterlichen Marktplatz und am prähistorischen Lagerfeuer.

Valie Djordjevic unterrichtet im FCZB in der Weiterbildung CONTENT- UND SOCIAL-MEDIA-MANAGEMENT.

Mehr Informationen gibt es auf ihrer Website www.valid.de und bei  iRights.info.

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Dieses Porträt ist Teil unserer Trainerinnen-Serie #Expertinnenwissen im FCZB.
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