Wir machen Schule – Digitale Akademie Pflege 4.0 (DAPF) ist gestartet

Den eigenen Unterricht digital durchführen – ob als Wunsch, Imperativ oder Fluch, spätestens seit den Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie im Frühjahr des Jahres 2020, kennt jede Unterrichtende die Anforderung.  Mit dem Projekt DIGITALE AKADEMIE PFLEGE – DAPF 4.0 unterstützt ein Team des FrauenComputerZentrumBerlin e.V. (FCZB) Ausbildungspersonal von zwei Pflegeschulen in Berlin und Brandenburg mit digitalen Lehr- und Lernszenarien. Die ersten Schulbesuche sind gestartet. Von den Erfahrungen des Teams berichtet Ute Kalender hier.

2 Mitarbeiterinnen des FCZB präsentieren Projektpräsentation Digitale Akademie Pflege

In der Pflege beschleunigt seit diesem Jahr neben Covid-19 vor allem die neue generalistische Pflegeausbildung die Notwendigkeit des digitalen Lernens – zunächst für die Lehrenden, später für die Auszubildenden.  Ziel der Zusammenlegung und der Anforderungen an digitale Lernsettings: Pflegefachkräften breite Kompetenzen vermitteln, damit sie zukünftig in verschiedenen Bereichen der Alten-, Kranken- und Kinderkrankenpflege arbeiten können. Wie genau aber digitale Tools, Plattformen, Lehr- und Lernformate die Lehrenden der generalistischen Pflegeausbildung unterstützen können oder welche digitalen Kompetenzen Unterrichtende brauchen, ist bislang nicht systematisch untersucht und erprobt worden. Dieser Aufgabe widmet sich das Projekt DIGITALE AKADEMIE PFLEGE  kurz – DAPF 4.0.

Digitales Lernen und Lehren soll in der Pflegeausbildung stärker verankert werden und aus dem Projekt heraus die Online-Plattform Digitale Akademie Pflege 4.0 aufgebaut werden. Langfristig und bundesweit.  Auf die Beine stellen wird das ein Verbundprojekt unter Leitung des FrauenComputerZentrumBerlin (FCZB). Zum Projektteil des FCZB gehört die Durchführung eines „Coachings on the Job“ für den digitalen Kompetenzerwerb in zwei Pflegeschulen in Berlin und Brandenburg.  Aus der Arbeit mit den Partnerinnen der Wannseeschule für Gesundheitsberufe und der Gesundheitsakademie Postdam entsteht unter der Leitung der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin (HWR) im Projektprozess die Online-Plattform Digitale Akademie Pflege 4.0.  Begleitet wird der Prozess durch eine partizipative Evaluation  der Technischen Universität Berlin (TU).

Zielscheibe zur Bedarfserhebung Digitalkompetenz in der Pflege

Erste Schulbesuche: DAPF 4.0 ist gestartet

„On the Job“ meint eine Begleitung, die praxisorientiert, konkret unterstützend, direkt umsetzbar und besonders eines ist: zeitlich wenig beanspruchend und dennoch effektiv. Die Volldigitalisierung der Lehre hat schließlich zu Coronazeiten zu mehr zeitlicher Belastung und nicht weniger geführt. Den Mittelpunkt des Coachings bilden Bedarfe an digitalen Kompetenzen – die die FCZB-Mitarbeiterinnen Judith Engelke, Svenja Marschall und Ute Kalender zusammen mit Lehrenden der Pflegeschulen erarbeiten.

Um Pflegelehrende überhaupt für das „Coaching on the Job“ zu motivieren, besuchten die drei Mitarbeiterinnen im August und September erstmals die Schulen. Dort stellten sie zusammen mit dem Team der Technischen Universität Petra Lucht, Sandra Tausch und Sahra Dornick das Projekt  DIGITALE AKADEMIE PFLEGE 4.0 an den Wannseeschulen für Gesundheitsberufe und der Gesundheitsakademie Potsdam vor.

Wie verbinde ich Online- mit Offline Lernen? Wie schaffe ich es, dass Schüler*innen währen des Online-Unterrichtes dabei bleiben? Welche digitalen Instrumente gibt es überhaupt? All das kann neben technischem Support Inhalt des Coachings sein.

Insgesamt soll es vier Durchläufe zu jeweils sechs Monaten geben. Das erste Coaching gab Svenja bereits im September. Zu Beginn werden klassisch gemeinsame Zielvereinbarung und Schritte festgelegt. Während des Coachings werden dann digitale Lerneinheiten entwickelt.

Das Team der Technischen Universität stellte ebenfalls ihr Teilprojekt vor. Eine unabhängige, sozialwissenschaftliche Evaluation. Sie fragt, was die Bedarfe der User digitaler Tools in der digitalisierten Pflegeausbildung sind, wie diese Tools bewertet werden oder welche unterschiedlichen Voraussetzungen für die Nutzung digitaler Anwendungen in der Pflegeausbildung mitgebracht werden. Sandra Tausch warb für die Teilnahme an qualitativen Interviews. Prof. Dr. Petra Lucht leitet das Teilprojekt.

Die Schulbesuche waren ein voller Erfolg: Das Interesse an einer Teilnahme am Coaching war riesig. Sicher auch aufgrund von Corona.

 

 

BMBF FörderlogoDas Projekt DIGITALE AKADEMIE PFLEGE 4.0: DIGITALE KOMPETENZEN FÜR DIE GENERALISTISCHE PFLEGE(AUS)BILDUNG wird in der Förderlinie „Digitale Medien in der beruflichen Bildung in den Gesundheitsberufen (DigiMed)“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) finanziert. (FKZ: 01PG20004).