Update aus dem Projekt DigitalAngels – Mach dich stark im Netz

Unser Projekt zu digitaler Selbstverteidigung, DigitalAngels, ist nach den Sommerferien zum zweiten Mal als Nachmittags-AG für Schüler*innen der zehnten Klasse an den Start gegangen. Die Projektleiterin Maria Fischer erzählt, worauf sich die Jugendlichen schon jetzt freuen, blickt zurück auf den erfolgreichen letzten Durchlauf – und schaut nach vorn.

DigitalAngels ist das FCZB-Projekt zu digitaler Selbstverteidigung. Der erste Jahrgang mit Mädchen und jungen Frauen eines Kreuzberger Gymnasiums hat seinen Abschluss gefeiert.

Der zweite Jahrgang der DigitalAngels findet nach den guten Erfahrungen im ersten Projektjahr wieder in Kooperation mit einer Schule statt, dieses Mal mit einer Integrierten Sekundarschule in Berlin-Charlottenburg.

Die neue Gruppe startete mit elf Jugendlichen*. Bei den wöchentlichen Workshops ging es bisher ums Kennenlernen, um Teambuilding und Privilegien. Außerdem waren Herausforderungen im Netz, die Sicherheitseinstellungen an digitalen Geräten, die Funktionsweise von Algorithmen, der digitale Fußabdruck, Fake-Profile und Cybergrooming Thema. Die Teilnehmenden freuen sich aktuell besonders auf ein Wendo-Training kurz vor den Weihnachtsferien.

Einige der Jugendlichen sind jetzt schon motiviert, eigene Workshops für andere Schüler*innen durchzuführen. Wir sind gespannt, welche Aktionen die Teilnehmenden im Laufe der Zeit entwickeln werden.

Rückblick auf den ersten Jahrgang der Digital Angels

Vor den Sommerferien feierten wir den Abschluss mit der ersten DigitalAngels-Gruppe. Ein Schuljahr gemeinsam verbrachter Zeit und viele Themen zu digitaler Selbstverteidigung lagen hinter uns. Zehn Mädchen und junge Frauen eines Gymnasiums in Berlin-Kreuzberg erhielten Zertifikate über ihr Engagement und die Beschäftigung mit Themen wie Bodyshaming, Consent, Kommunikationskultur, Courage und Sexualität im Netz.

In der Workshop-Reihe wurden die Herausforderungen im Netz immer wieder mit Handlungsoptionen verbunden und Strategien und Tools ausprobiert. Dabei entstanden etwa zehn kleine, selbstgemachte Hefte, die als Info-Material für Gleichaltrige in Berliner Mädchen*projekten ausgelegt wurden und bei Einzel-Workshops für andere Jugendliche zum Einsatz kamen.

Mit Stift und Papier: Im Projekt DigitalAngels erstellen Mädchen, junge Frauen und nichtbinäre Jugendliche Zines, Sticker und Poster zu digitaler Selbstverteidigung.

Unser Highlight waren zwei Peer-to-Peer-Workshops, die besonders motivierte und mutige Jugendlichen vorbereiteten und durchführten. Diese Aktionen bargen verschiedene Lerneffekte für alle. Die anleitenden jungen DigitalAngels fühlten sich nach den Workshops sehr selbstwirksam und stark. Die Teilnehmenden gaben viel positives Feedback zu den jugendlichen Workshop-Leitungen und wir im Team merkten einmal mehr, welch enge Betreuung Peer-to-Peer-Workshops in der Vorbereitung brauchen.

Visionen für den dritten Jahrgang

Nachdem DigitalAngels jetzt zum zweiten Mal über die Zeitspanne eines ganzen Schuljahres stattfindet, wollen wir unsere dritte und voraussichtlich letzte intensive Workshopreihe für Jugendliche in einem anderen Format durchführen.

Wir überlegen aktuell, ein Intensiv-Format über zwei Projektwochen im Frühjahr 2023 anzubieten, in dem die Schüler*innen eigene Workshops für ihre Mitschüler*innen entwickeln können.

 

* Wir haben uns viele Gedanken dazu gemacht, wen wir mit unserem Projekt erreichen möchten. In aktuellen Studien zu digitaler Gewalt findet noch immer eine binäre Geschlechteraufteilung statt, sodass vor allem Mädchen und Frauen als von digitaler Gewalt betroffen sichtbar werden. Hinter den Kategorien „Mädchen“ und „Frau“ stehen jedoch vielfältige Identitäten. Unsere Erfahrungen im Projekt zeigen, dass sich auch Jugendliche, die sich nicht in das binäre Geschlechtersystem einordnen können, in unseren Workshops sehr wohl fühlen. DigitalAngels ist deswegen ein Projekt für alle, die sich als Mädchen oder Frau verstehen, es nicht mehr sein wollen, es gerne sein möchten oder sich keinem Geschlecht zuordnen. DigitalAngels soll ein Projekt sein, das Schutzräume bietet und Solidarität unter Betroffenen stärkt.

 

Mehr zum Projekt DigitalAngels gibt es hier.


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