Überall liegen bunte Zeitschriften, Info-Material, Stifte und Kleber. Wir sind in der Abschlussphase unserer Fanzine-Werkstatt. Drei Wochen lang haben die Mädchen* und jungen Frauen* in der festen DigitalAngels-Gruppe bei Keksen und guter Musik an unseren kleinen Heften gebastelt. Inhaltlich war unter dem Motto „Stark im Netz“ alles erlaubt.
Fanzines sind Hefte in einem Format, das kleiner als A5 ist. Sie werden innerhalb kurzer Zeit mit viel Leidenschaft und einem kreativen Lesart angefertigt. Das Besondere – Fanzines sind so aufgebaut, dass sie super einfach und kostengünstig auf dem heimischen Kopierer vervielfältigt werden können.
Das Ergebnis: Sieben Fanzines, in denen u.a. eigene Rechte im Netz, nützliche Webseiten gegen digitale Gewalt, Tipps für Nudes und der ungefragte Versand von Dickpics (Penisbildern) thematisiert werden.
Nun halten wir unsere Fanzines stolz in den Händen und schauen gemeinsam auf einer Karte, wo die Mädchen wohnen und welche Mädchen*projekte in ihrer Nähe sind. Denn wir wollen die Fanzines an andere Mädchen* weitergeben. Also volle Girlpower!
Der Zeitpunkt trifft sich gut, denn vor ein paar Wochen sind auch unsere Poster und Sticker aus dem Druck gekommen.
Zu Jahresende hatten wir noch überlegt, was wir mit den verbleibenden Geldern für Öffentlichkeitsarbeit machen könnten.
Es sollte etwas her, was einen Mehrwert beim Aufhängen schafft, auf das Thema digitale (sexualisierte) Gewalt thematisiert und konkrete Tipps und Strategien dagegen aufweist.
Uns kam die Idee, unseren Instagram-Content in Print-Format zu bringen. Was aus Ressourcenmangel entsprang, resultierte als Glanzidee.
Die bunten Poster und Sticker bekamen von den Jugendeinrichtungen ein super Feedback.
In einigen Mädchen*projekten hängen die Poster schon, andere werden nun zusammen mit den Fanzines unserer DigitalAngels verpackt und in Projekte gebracht.
Es ist toll, dass wir als Projekt nun so vielfältige Möglichkeiten haben, unsere Themen nach außen zu tragen.
Das dekorative Info-Material kann von allen Jugendorten bei uns in den Vereinsräumen abgeholt werden kann. Und das kostenfrei!
Jedes erreichte Mädchen ist ein Geschenk
Bei unserer festen DigitalAngels-Gruppe sind wir nun bei der Halbzeit angekommen. Das erste Schuljahr neigt sich dem Ende zu, und wir blicken zurück auf spannende Monate mit Themen wie Feedback geben & Grenzen ziehen, Fake-Identitäten im Netz, Bodyshaming & Gegenstrategien und was Google alles über mich weiß.
Jede Woche sind wir dankbar dafür, dass unsere Teilnehmerinnen den Weg zu uns ins FCZB auf sich nehmen. Auch in unserem Projekt merken wir, wie viel Kraft der Ganztagsregelschulbetrieb sie kostet. Jedes Mädchen, das freitagnachmittags zu uns kommt, ist für uns ein Geschenk.
Richtig schön ist es, wenn wir sehen, dass sie freiwillig ihre Smartphones zur Seite packen, weil sie das Thema gerade wirklich interessiert. Zum Beispiel, als es um Bodyshaming ging.
Bei Themen wie „Body-Rating im Klassenchat“ oder „Meine kleine Cousine findet sich nicht mehr schön, seitdem sie Filter entdeckt hat“ erkannten sich viele Teilnehmerinnen selbst wieder.
Es ist empowernd zu sehen, wie die Mädchen sich gegenseitig Tipps geben und wir gemeinsam nach Lösungen suchen, die nicht einfach zu finden sind.