Wer heute nach einer familiär Bedingten Berufspause in den Job zurückkehren will, braucht als Basis für alles andere gute Office- und Internet-Kenntnisse. Je nach der Dauer der beruflichen Auszeit und individuellen Lebensumständen ist hier ein mehr oder weniger umfangreiches Update nötig.
Dafür sorgt das FCZB in Berlin mit seiner Teilzeit-Weiterbildung IT-Know-how für den Wiedereinstieg seit mehr als 35 Jahren.
Weiterbildung IT-Know-how für den Wiedereinstieg
Ihren Weg in die Fortbildung finden zweimal jährlich Frauen im Alter von Anfang 30 bis Ende 50, mit unterschiedlicher Qualifikationen, beruflichen Vorerfahrungen, kulturellen Orientierungen und Lebenserfahrungen. Sie stehen familiär bedingt zwischen 2 und 20 Jahren nicht in Lohn und Brot und wollen nun zurück in den Job. Mehr als 1000 waren es, seit der Einführung dieser damals bundesweit ersten Computer-Fortbildung nur für Frauen im Jahr 1984. Jahrzehnte später trifft das Angebot immer noch den Nerv vieler Berufsrückkehrerinnen.
Warum? In welchen Situationen sind die Frauen, die die Weiterbildung besuchen? Was versprechen sie sich von der Teilnahme und was nehmen sie aus der Fortbildung mit?
Interessante Antworten finden sich in den persönlichen Lernreflexionen der Absolventinnen zum Abschluss jedes Fortbildungsdurchgangs.
Das sagen einige unserer Teilnehmerinnen zu ihren Motivationen und Lernerwartungen:
Souveränität im Umgang mit Computern gewinnen
„Endlich ein Kurs, als Gesamtpaket in dem ich alle meine Fragen und Probleme und auch Berührungsängste mit dem Computer loswerden konnte.“
„Als ich mich für den Kurs anmeldete, hatte ich den Wunsch mit meinem bruchstückhaften Halbwissen aufzuräumen und endlich ein systematisches Verständnis für IT-Themen und mehr Sicherheit in der Handhabung des PCs zu bekommen, sowie die MS Office Programme besser zu beherrschen. Dringend und aktuell war mir die Behebung dieser Lücke geworden, als ich versuchte nach meiner Familienpause wieder zu arbeiten. Für einen weiteren Wiedereinstieg benötige ich mehr Kompetenz beim Umgang mit der IT-Technik, da ich sobald ich mit dem Computer nicht zurechtkam in Panik verfiel und immer wieder bei anderen nachfragen musste, was ich nun machen könne.“
„Mein Ziel für diese Fortbildung war, dass ich sehen wollte, wie gut es klappt, wenn ich über einen längeren Zeitraum jeden Tag außer Haus bin und einen „Arbeitstag“ mit Verpflichtungen habe. Ich wünschte mir, meine PC-Kenntnisse auf den aktuellen Stand zu bringen um bei Bewerbungen sicherer auftreten zu können.“
Vereinbarkeit im Alltag ausprobieren
„In den letzten Jahrzehnten war es bei mir vorrangig um meine 3 Kinder und die Pflege meines Sohnes gegangen. Wenn man seinen Alltag zwischen Kindern, Haushalt, Pflege, Therapien und Hausaufgaben aufteilen muss, bleiben kaum Momente für die eigenen Belange. Und plötzlich waren zwanzig Jahre vorbei. Der Gedanke, mich nach so langer Pause wieder mit dem Berufsleben auseinanderzusetzen, bereitete mir ziemliche Bauchschmerzen. Beim FCZB meldete ich mich für den Kurs „IT-Know-how für den Wiedereinstieg“ für Januar 2019 an, um auch die nötigen IT-Grundlagen für den beruflichen Wiedereinstieg zu erlernen.“
„Für mich, und auch für uns als Familie war die neue Situation eine logistische Herausforderung, da der Kurs feste zeitliche Vorgaben verlangte. Ich hatte mir fest vorgenommen, mit dem Rad zu fahren, um so auch noch sportliche Betätigung in meinen Alltag zu integrieren. Da ich aber unbedingt ausprobieren wollte, wie wir als Familie mit einem festen zeitlich vorgegebenen „Arbeitsalltag“ meinerseits zurechtkommen, haben wir unsere Morgenzeiten entsprechend geplant und angepasst.
Ich war jeden Tag stolz, wenn ich mit Schul-und Kindergartenweg meiner Kinder sowie Radfahren gut und halbwegs pünktlich von Schöneberg hier angekommen war.“
Anschluss an aktuelle Anforderungen auf dem Arbeitsmarkt finden
„Nach meiner Berufsausbildung als Betriebswirtin konnte ich aus familiären Gründen meinen Beruf nicht ausüben. Einer der Gründe war damals die Geburt meines Sohnes bzw. die Zeit der Kindererziehung und danach die Pflegebedürftigkeit meines Vaters. Nach langjähriger Pflegezeit ist mein Vater gestorben. Nach dem Tod meines Vaters wollte ich unbedingt arbeiten.
Da ich eine lange Zeit nicht im Berufsleben war, und sich inzwischen vieles schnell und extrem geändert hat, wie z.B. der Arbeitsmarkt, der technische Fortschritt somit die Erwartungen und Anforderungen der Arbeitgeber … habe ich mich für die Fortbildung IT-Know-how für den Wiedereinstieg II angemeldet.“
Lernen lernen
„Eigentlich habe ich (gefühlt) mein ganzes Leben lang gelernt. Aber mir war auch immer klar, dass meine Art zu lernen trotz der Routine große Schwächen aufwies. Sie war nicht effizient genug.
Irgendwie ist aber nie der Zeitpunkt gekommen, dieses Defizit zu reflektieren und zu beheben. Immer hat der Alltag solche Ansätze überdeckt. In dieser Fortbildung ist tatsächlich zum ersten Mal ein Raum dafür geschaffen worden, mich damit auseinandersetzen zu müssen. Das war sehr erkenntnisreich und nützlich für mich. Ich habe z.B. gemerkt, dass es sich lohnt, bei kniffligen Aufgaben nicht zu schnell genervt aufzugeben, einfach trotz meiner Ungeduld dran zu bleiben, bis sie gelöst sind, oder umgekehrt eine Aufgabe auch dann zu machen, wenn sie zu einfach erschien, einfach der Übung und Vertiefung halber.
Dabei hat mir das Lernen in der Gruppe sehr geholfen, nämlich zu sehen, wie die anderen mit den gestellten Aufgaben umgehen. Bisher hatte ich immer allein gelernt, oder aus der Lehrerperspektive das Lernen beobachtet.“
Weitere Informationen: Start der nächsten Lerngruppe der Weiterbildung IT-Know-how für den Wiedereinstieg: 13. Januar 2020.
Das Projekt IT-KNOW-HOW FÜR DEN WIEDEREINSTIEG wird gefördert aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds und der Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung, Abteilung Frauen und Gleichstellung.