#SchnellErklärt: Cookies – 8 Tipps gegen verführerische Kekse

„Unsere Seite nutzt Cookies, um Ihnen ein optimales Surferlebnis zu bieten“ – einschmeichelnde Sätze, doch diese Plätzchen sind auf Dauer nicht wirklich lecker. Sie können dir kurzfristig dein Surfverhalten erleichtern, dich aber auf Dauer zur gläsernen Nutzerin machen. Denn sie sammeln Daten von dir und geben sie an Unternehmen weiter.Wir zeigen Dir, was Du dagegen tun kannst.

Was sind Cookies?

#SchnellErklärt: Cookies – 8 Tipps gegen verführerische Kekse © A. Tukhfatullina/Unsplash
© A. Tukhfatullina/Unsplash

Cookies sind kleine Textdateien, die auf deinem Rechner gespeichert werden, wenn du eine Webseite aufgerufen hast. Das ist ziemlich praktisch, wenn du z.B. in einem Onlineshop unterwegs bist. Auf der einen Seite legst du ein Buch in den virtuellen Warenkorb, auf der nächsten Seite findest du das Journal, das du immer schon haben wolltest. Dank des Cookies bleibt das Buch gespeichert, auch wenn du die Seite wechselst.

Aber gleichzeitig können Cookies im Hintergrund persönliche Daten von dir sammeln, z.B.

  • deine IP-Adresse
  • wie oft und wie lange du im Internet bist
  • die Seiten, die du besuchst hast, also was dich interessiert
  • Informationen, die du in Onlineformulare geschrieben hast
  • deine E-Mail-Adresse
  • deine Passwörter
  • dein Bildungsstatus
  • dein finanzieller Hintergrund
  • Produkte, die du dir vor kurzem angeschaut hast
  • die Dinge, die du in deinem Warenkorb hast

Je mehr Informationen Cookies über dich sammeln, desto leichter und umfangreicher können Unternehmen ein Profil von dir erstellen. Das nennt man Profilbildung oder Profiling.

Welche Cookies gibt es?

Seit der Einführung der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) 2018 müssen Nutzer*innen dem Einsatz von Cookies aktiv zustimmen. Das heißt, außer den notwendigen Cookies dürfen keine Kreuze oder Häkchen voreingestellt sein.

Notwendige Cookies

Ohne diese Cookies funktionieren bestimmte Webseiten technisch gar nicht oder nur eingeschränkt. Deswegen können sie auch nicht deaktiviert werden.

Synonyme: erforderliche oder wesentliche Cookies.

Statistische Cookies

Diese Cookies helfen den Anbieter*innen, ihre Seiten und Angebote aus Marketingsicht zu verbessern. Technisch sind diese Cookies nicht nötig, deswegen dürfen sie auch nicht vorausgewählt sein.

Synonyme: Leistungscookies, Analysecookies, Personalisierungscookies, funktionale Cookies

Personalierungscookies

Du interessierst dich für Sneaker und klickst auf einen Artikel, in dem es um die Produktionsbedingungen eines Herstellers geht. Du klickst auf eine neue Seite und siehst Werbung für Turnschuhe. Magic? Nein, Cookies speichern deine Klicks und personalisieren die entsprechende Werbung. Funktioniert auch bei News: Dank deiner Personalisierungscookies siehst du auf Nachrichtenseite z.B. nur Politik- oder Gesellschaftsartikel aus deiner Region. So entstehen schnell Filterblasen, in der du nur noch Informationen erhältst, die deine Meinung bestätigen.

Synonyme: Marketing- oder Werbecookies

Trackingcookies

Sie werden über mehrere Sitzungen gespeichert, verfolgen also dein Surfverhalten über längere Zeit. Die bezeichnet man als Tracking-Cookies, weil sie dein Surfverhalten verfolgen. Das funktioniert so: Unternehmen arbeiten mit Trackingdiensten zusammen. Diese sogenannten Drittanbieter (Third Party) platzieren Cookies, die dein Verhalten auch dann verfolgen, wenn du die Seite des Unternehmens längst verlassen hast.

Oft speichern Trackingcookies richtig sensible Daten wie Benutzernamen, Adressen, Telefonnummern oder Bankverbindungen ohne dass du es mitbekommst. Und du kannst oft nur schwer nachvollziehen, wie viele und welche Informationen über dich an welche Unternehmen weitergeleitet werden.

Sessioncookies

Wenn du online einkaufst, merkt sich der Shop anhand der Sessioncookies, was du im Warenkorb hast. Das erleichtert dir das Surfen, denn sonst wäre der Warenkorb auf jeder Seite, die du beim Anbieter aufrufst, wieder leer. Diese Cookies bleiben so lange aktiv, bis du deinen Browser schließt.

Das kannst du tun

1. Lösche deine Cookies regelmäßig

Regelmäßig heißt mindestens einmal im Monat, idealerweise aber nach jeder Sitzung. Das geht am einfachsten über die Browsereinstellungen oder über Einstellungen deines Geräts (suche nach Datenschutz oder Inhaltseinstellungen).

2. Schränke die Cookie-Nutzung ein

Du kannst in deinem Browser einstellen, was er mit Cookies machen soll z.B. Drittanbieter-Cookies einschränken.

3. Bevorzuge Sessioncookies

Du kannst deinen Browser so einstellen, dass Cookies automatisch nach jeder Sitzung gelöscht werden. Das funktioniert aber nur, wenn du deine Onlinesitzungen richtig beendest. Das heißt, du solltest dich immer über den jeweiligen Abmeldebutton abmelden und nicht nur das Programm beenden. Anschließend schließt du den Browser.

Das bedeutet allerdings, dass du dich jedes Mal beim Onlineshop oder in den sozialen Netzwerken neu einloggen musst.

4. Verbiete Drittanbieter-Cookies

Auch diese Funktion kannst du in deinem Browser einstellen – und die Seite wird technisch weiter funktionieren.

5. Installiere ein kostenloses Anti-Tracking-Programm

Es zeigt dir, wie viele Unternehmen wie viele Cookies und Tracker platzieren wollen.

6. Nutze den anonymen Modus

Einige Browser bieten diese Möglichkeit an, die auch „Inkognito-Modus“ oder „Do-not-track“ genannt wird. Leider ist dieser Funktion nicht verbindlich für Unternehmen, sondern nur eine Empfehlung, keine Daten zu erheben.

7. Surf safe

Achte darauf, dass die Seite, auf der du unterwegs bist, mit https beginnt. Dann handelt es sich um eine sichere Browserverbindung. Außerdem solltest du immer einen aktuellen Virenschutz nutzen, die Firewall aktivieren und nur über eine verschlüsselte WLAN-Verbindung online gehen.

8. Lies die Cookie-Einstellungen der Anbieter

Dich nerven die Fenster, die sofort aufploppen, wenn du eine neue Seite öffnest? Du neigst dazu, sofort auf „alles akzeptieren“ zu klicken? Tu es nicht. Dann an dieser Stelle hast du die Möglichkeit, Cookies zu verbieten bzw. einzuschränken. Lies dir die Optionen durch und wähle nur die wirklich wichtigen aus, damit die Seite richtig dargestellt wird. Voreingestellt dürfen die notwendigen Cookies sein. Auf vielen Seiten kannst du mit einem Klick (der meist ziemlich weit unten ist) alle nicht notwendigen Cookies ausschalten. Es lohnt sich!

So änderst du deine Browsereinstellungen

(Stand Juni 2021)

Firefox: Einstellungen – Datenschutz und Sicherheit – verbesserter Schutz vor Aktivitätenverfolgung – streng

Chrome: Einstellungen  – Datenschutz und Sicherheit – Cookies und andere Websitedaten – „Drittanbieter-Cookies blockieren“

Opera: Einstellungen – Einstellungen erweitert – Datenschutz und Sicherheit – Inhaltseinstellungen  – Cookies – „Websites dürfen Cookiedaten speichern und lesen“ deaktivieren UND“Drittanbieter-Cookies blockieren“

Safari: Einstellungen – Datenschutz – Websiteübergreifendes Tracking verhindern UND Alle Cookies blockieren UND Web-Werbung blockieren

Edge: Einstellungen – Datenschutz, Suche und Dienste – Trackingverhinderung – streng

Es gibt nicht die eine Anleitung für alle Geräte und Browser, deswegen verweisen wir an dieser Stelle auf die Seiten von Verbraucherzentrale und digitalcourage.de

 

//ks