Abschied und Anfang bei Digital Empowerment

39 Frauen aus acht Ländern haben das offene FCZB-Medienkompetenztraining „Digital Empowerment“ genutzt und mit einem Zertifikat abgeschlossen. Das haben die Teilnehmerinnen Ende Juni gefeiert.

Sie kommen aus Afghanistan, Ägypten, Irak, Iran, Palästina, Pakistan, Serbien und Syrien – und leben zum Teil seit fast zwei Jahren mit ihren Familien in der Notunterkunft in der Marienfelder Daimlerstraße.

Doch das soll für sie nur eine Zwischenstation sein; denn die geflüchteten Frauen wollen lernen und arbeiten, um sich und ihren Kindern ein besseres Leben zu ermöglichen.

Für sie ist das FCZB-Projekt „Digital Empowerment – Medienkompetenzen für geflüchtete Frauen“ gedacht.

Begonnen hat es Ende 2016 – mit Trainingseinheiten direkt in der Unterkunft und im FCZB. Sieben Monate lang sind die Frauen zum Training gekommen – regelmäßig und hochmotiviert.

Sie haben sich in Textverarbeitungsprogramme eingearbeitet, Internet und Recherchemöglichkeiten ausprobiert, ihre IT-Kenntnisse ausgebaut und Deutsch gelernt.

Damit vor allem Mütter regelmäßig am Training teilnehmen konnten, hat der Betreiber der Unterkunft während der Lernzeiten für Kinderbetreuung gesorgt.

Digital Empowerment: Dagmar Gerber/Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung (hi.2.v.li), FCZB-Mitarbeiterinnen und Teilnehmerinnen (c) FCZB 2017Zur Abschlussfeier am 29. Juni kam auch Dagmar Gerber von der Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung. Sie hat das Projekt mit großem Engagement begleitet und finanzielle Mittel aus dem Masterplan Integration und Sicherheit bereitgestellt.

Gemeinsam mit den FCZB-Projektmitarbeiterinnen hat sie die Frauen für die erfolgreiche und kontinuierliche Teilnahme am IT-Training ausgezeichnet.

Vom Bergfest zum Neustart

Ihnen hat das Lernen großen Spaß gemacht (c) FCZB 2017Jetzt haben sich Projektteam und die Teilnehmerinnen verabschiedet – auf Zeit. Denn die Hoffnung ist groß, dass das IT-Training in Kürze weitergehen kann. Ziel ist es, das Angebot in eine selbstorganisierte Form zu überführen und nachhaltig zu verankern. Bis dahin können interessierte Frauen am offenen Angebot teilnehmen, das mittwochs und freitags im FCZB stattfindet.

Seit 1. Juli bietet das FrauenComputerZentrumBerlin e.V. außerdem einen offenen Computerkurs für die Bewohnerinnen der Gemeinschaftsunterkunft Pichelswerderstraße in Spandau an.

Bis Ende des Jahres stehen fünf IT-Trainerinnen, Lernbegleiterinnen und Sprachmittlerinnen für Arabisch, Farsi und Russisch interessierten Frauen zur Seite, die ihre ersten Schritte am Rechner machen oder ihre Computerkenntnisse ausbauen wollen. Mit sicherlich genauso viel Spaß und Erfolg wie im ersten Kurs.