„Künstliche Intelligenz“ (KI) beschreibt computerunterstützende Modelle und Prozesse, die als intelligent verstanden werden. Anders und sehr vereinfacht gesagt: (menschliche) Intelligenz (z.B. Lernen, Sprechen, analytisches Denken) soll technisch übertragen werden.
Schwer im Kommen
Seit mehr als zehn Jahren hat sich der Einsatz von KI explosionsartig vermehrt: z.B. bei Übersetzungen, personifizierter Werbung, Überwachung, Spielen, pflegenden Roboter. Vor allem der Anstieg von Computerleistung und „Big Data“ haben vieles ermöglicht.
KI und Big Data
Beispiel Bilderkennung: Damit eine App über die Kamera Gesichter erkennt, werden Algorithmen genutzt, die anhand großer Datenmengen selbstständig lernen, was ein Gesicht ist und was nicht. Je mehr Daten und Variationen genutzt werden, desto besser wird die Gesichtserkennung funktionieren. Diese Anwendung nennt sich maschinelles Lernen (engl. Machine Learning) und ist nur ein KI-Bereich von vielen.
Diskriminierung und Potenzial
KI wird oft mit Angst und Vorsicht begegnet. Oft zu Recht; denn KI widerspiegelt oft bestehende diskriminierende Denkweisen und Daten. Sind sich die Programmier*innen dessen nicht bewusst, reproduzieren sie die Vorurteile unreflektiert. Beispiel auch hier wieder die Bildbearbeitung: So wurde z.B. eine Gesichtserkennungssoftware entwickelt, die keine Gesichter von Schwarzen Personen erkannte, da die Software nur mit Gesichtern von weißen Personen trainiert wurde.
Auch wenn künstliche Intelligenz in vielen Bereichen viel Potenzial für die Nachhaltigkeit, Medizin und Soziales bietet, zeigt sich, dass es mehr Mitsprache und Diversität sowie kritischerer und reflektierender Forschung bedarf.
Weiterführende Links
- Entwicklung von KI (englisch):
- We need to talk, AI (Comic-Essay)
- Sammlung von merkwürdigen KI-Ergebnissen
- Wie diskriminierend ist künstliche Intelligenz? (Handbuch KI)
- Diskriminierende Gesichtserkennung: Ich sehe was, was du nicht bist
- Einsatz von KI in der Medizin
- KI-Methoden für den Umweltschutz und Nachhaltigkeit
Literaturempfehlungen
- Ein Algorithmus hat kein Taktgefühl. Wo künstliche Intelligenz sich irrt, warum uns das betrifft und was wir dagegen tun können. Prof. Dr. Katharina Zweig. ISBN: 978-3-453-20730-1
- Algorithms of Oppression. How Search Engines Reinforce Racism. Safiya Umoja Noble. ISBN: 978-1-4798-4994-9