fair balance works – Gleichstellungsförderung für Berliner KMU der Dienstleistungsbranche

 

Das Projekt fair balance works ist ein Verbundvorhaben vom FrauenComputerZentrumBerlin e.V. und der zukunft im zentrum GmbH und unterstützt kleine und mittlere Unternehmen in Berlin dabei, die Benachteiligungen von Mitarbeiter*innen mit Care-Verantwortung abzubauen und Arbeitsbedingungen zu entwickeln, die die Gleichstellung fördern.

 

 

Das Projekt reagiert auf die strukturelle und geschlechtsspezifische Diskriminierung von Frauen auf dem Arbeitsmarkt, die sich während der Pandemie insbesondere im Hinblick auf die Doppelbelastung von Care und Work noch verschärft hat. Auf Grundlage der Haltung, dass Gleichstellung in Unternehmen nur mit Gleichstellung in Care-Arbeit einhergehen kann, nimmt fair- balance works neben den unternehmensinternen Strukturen beispielsweise auch die veränderten Arbeitsbedingungen wie Remote und zeitflexibles Arbeiten in den Blick – sowohl als Chancen, aber auch als Herausforderung für eine gleichstellungsgerechtere Arbeitswelt.

Ziele

Zentrale Größen für das Projekt sind der Fachkräftemangel sowie die Potenzialentfaltung von Mitarbeiter*innen, aber auch Themen wie Work-Life-Balance, Unternehmenskultur oder das stärkere Einbeziehen des Personals in die Entscheidungen von Unternehmen. Dies erfordert ein neues Bewusstsein & Mindset sowie Eigeninitiative und Engagement von Arbeitgeber*innen und Arbeitnehmer*innen. Hierfür möchte fair balance works sensibilisieren und Unternehmen konkret dabei helfen, für alle Mitarbeitenden, potenziellen Bewerber*innen, und insbesondere für Frauen, gute Rahmenbedingungen zu schaffen und sich dabei als attraktivere Arbeitgeber*innen zu positionieren. Die aktuelle Prognose des IHK-Fachkräftemonitors zeigt, dass es in Zukunft noch schwieriger werden wird, geeignetes Personal zu finden. Somit geht das Bestreben nach mehr Gleichstellungsförderung von fair balance works auch mit dem Ziel einher, die Unternehmen darin zu unterstützen, vorhandenes Personal langfristig zu binden und neue Mitarbeiter*innen zu rekrutieren, um so dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.

Zielgruppe

Die Zielgruppe von fair balance works sind kleine und mittlere Unternehmen (KMU) der Dienstleistungsbranche in Berlin. Die Dienstleistungsbranche und insbesondere die KMU, in der Frauen in Büro- und Dienstleistungsberufen deutlich überrepräsentiert sind, prägen die Berliner Unternehmenslandschaft besonders. Sie stellen mit gut 30% der Umsätze eine wichtige Stütze der Berliner Wirtschaft dar. Es werden insgesamt 12 KMU mit einem wesentlichen Dienstleistungsanteil am Projekt beteiligt.

Angebote

Die Konkretisierung der Gleichstellungsaktivitäten in den teilnehmenden Unternehmen erfolgt jeweils auf betrieblicher Ebene und soll beiden Seiten, den Arbeitgeber*innen und auch den Arbeitnehmer*innen, Vorteile bieten. Auf eine Ist-Analyse folgt ein gemeinsam miteinander abgestimmter Handlungsplan bestehend aus den folgenden Angeboten von fair balance works:

 

  • Beratung und Weiterentwicklung von Organisations- und Personalentwicklungsprozessen (PE/OE), Leistungsbewertung und Entgeltsystematik im Unternehmen
  • Workshops zur Verbesserung der Attraktivität der Arbeitgeber*innen im Hinblick auf Gleichstellung und damit auch zur Fachkräftesicherung
  • Coaching für Mitarbeiter*innen mit Care-Verantwortung
  • Durchführung zeitlich begrenzter Mikroprojekte zur Erprobung und Überprüfung der vorgeschlagenen Maßnahmen
  • Qualifizierung und Befähigung ausgewählter Mitarbeiter*innen zum Transfercoach, die auch nach Projektende PE-/OE-Prozesse anstoßen und begleiten

Mehrwert / unsere Expertise

Die Projektpartner*innen haben umfassende Kenntnisse und Erfahrungen in der Qualifizierung, Coaching und Beratung von Unternehmen und Frauen, in unterschiedlichen Aspekten der Fachkräftesicherung, zu Diversity, beruflicher Entwicklung und Vereinbarkeit der Lebensbereiche.

Kooperationen und Netzwerke

Die Partner*innen im Projektverbund sind in Berlin und darüber hinaus sehr gut vernetzt, was vielfältige Kooperationen in den verschiedenen Projektphasen und den Ausbau eines breiten Netzwerks mit Sozialpartner*innen, Unternehmen sowie Kooperationspartner*innen und den Mitgliedern im Projektbeirat ermöglicht. Insbesondere die Partner*innen der fachlichen Netzwerke sind mit ihrer jeweiligen Expertise als inhaltliche Diskussionspartner*innen sowie Multiplikator*innen für die Verbreitung der Projektergebnisse und zur Kommunikation mit Unternehmen und der interessierten Fachöffentlichkeit / Wissenschaft beteiligt. Auf übergeordneter Ebene vernetzt sich das Projekt z. B. im Projektbeirat mit Gewerkschaften und Arbeitgeber*innen-Vertretungen für Input, Erfahrungsaustausch und den Transfer der Projektergebnisse.

 


Das Projekt „fair balance works“ wird im Rahmen des Programms „Wandel der Arbeit sozialpartnerschaftlich gestalten: weiter bilden und Gleichstellung fördern“ durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und die Europäische Union über den Europäischen Sozialfonds Plus (ESF Plus) gefördert.